Nicht nur auf das „Was“, sondern auch auf das „Wie“ kommt es an

Nachruf auf Jürgen Herberich von Barbara Häußler, Vorsitzende pax christi im Bistum Würzburg

Eigentlich hätte Jürgen bei diesem Ostermarsch eine Ansprache halten sollen,

wie er das ja schon öfter getan hat. Aber Jürgen ist gestorben. Ende Januar wurde seine Erkrankung festgestellt, in der Nacht zum 8.4. ist er – so seine Frau Ulrike – eingeschlafen.

Viele von uns kannten ihn gut – denken wir jetzt eine Minute an ihn – und an seine Familie.

Ab Ende der 1980-er Jahren war er in pax christi aktiv, nahm seither ununterbrochen Aufgaben im Vorstand wahr, vertrat pax christi Würzburg nach außen z.B. bei Ostermärschen, dem Würzburger Friedenspreis und nach innen – z.B. auf Bundesebene. Er organisierte – bedachte Inhalte, argumentierte. Heute fehlt er – nicht nur „was“ er vielleicht gesagt hätte – das lässt sich möglicherweise auf der Homepage von pax christi Deutschland nachlesen z.B. in der Kritik am Koalitionsvertrag – sondern das „Wie“.

Jürgen war unaufgeregt, strukturiert, vertrauenswürdig. Er tat alles mit Ruhe, Würde und Geduld – gewaltfrei. Darin fehlt er schmerzlich in unserer von Geschrei, Polemik, Gewalt geprägten politischen Situation. Mit ruhigen Argumenten leistete er Widerstand gegen Aufrüstung, Militarismus, Ungerechtigkeiten, Gesetzlosigkeit – und trat für Strukturen von Gerechtigkeit, Frieden und Versöhnung ein.

Hannah Ahrend sagte einmal, unter der Herrschaft des Nationalsozialismus hätten vor allem spirituelle Menschen Motive und Kraft zum Widerstand gefunden. So ein spiritueller Mensch war Jürgen. Seine Argumente speiste er aus der Hoffnung auf Gerechtigkeit und Frieden unter den Völkern, wie sie die Bibel lehrt.

Seine Ruhe und seine Kraft, konstant für Frieden im Kleinen wie im Großen zu wirken fand Jürgen Herberich in seiner Familie, in persönlichen Freundschaften z.B. mit Menschen aus dem Irak oder aus Palästina und in der Liturgie der Augustinerkirche.

Mit Erhalt der Diagnose wusste Jürgen, dass er keine Chance zu überleben hatte. Er regelte vieles – er äußerte auch den Wunsch, nach seinem Tod solle eine Sonntagsmesse in der Augustinerkirche Würzburg allen die Gelegenheit geben, sich gemeinsam von ihm zu verabschieden.

Sie findet statt am Sonntag, den 18. Mai 2025 um 10 Uhr.

Anschließend ist Gelegenheit, bei einer Begegnung im Kreuzgang, Erinnerungen an Jürgen Herberich zu teilen.

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